I´m a Nurse – Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe- trotz allem (Franziska Böhler/Jarka Kubsova) (Heyne)

I´m a Nurse

„Der Pflegenotstand, die Probleme, die ich regelmäßig erlebe, sind keine Einzelfälle, sie sind ein riesiges, flächendeckendes Problem. Eines, das uns alle betrifft. 

Es gibt Zahlen, die dieses Problem ausdrücken. Die meisten werden gehört und wieder vergessen. Die Zahlen kennt man. Hier kommen die Geschichten dazu.“

Franziska Böhler, auf Instagram bekannt als @thefabulousfranzi, ist Krankenschwester aus Überzeugung. In bewegenden Fallgeschichten schildert sie den Stationsalltag im Krankenhaus und macht deutlich, wie sehr Patienten und Personal unter profitorientierten Strukturen leiden.

Mein Fazit:

Ich erzähle nicht jedem warum ich Krankenschwester geworden bin. Aber dieses Buch hat mir bewusst gemacht das ich das nicht nur sollte sondern auch stolz drauf sein kann. Ich war 12 oder 13 und mein Opa musste ins Krankenhaus weil er Krebs hatte ich ging ihn oft besuchen. Man muss dazu sagen das mein Opa und ich eine sehr enge Bindung hatten. Ich habe sehr viel Zeit in meiner Kindheit mit ihm verbracht. Ich sah wie mein Opa sich während seines Krankenhaus Aufenthaltes veränderte wie es ihm schlechter ging. Als meine Mutti mit mir redete wie es um meinen Opa bestellt war brach für mich eine Welt zusammen. Doch bei jedem Besuch sah ich die Krankenschwestern die sich um meinen Opa kümmerten und versuchten es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Den letzen weg durfte ich mit meinem Opa nicht gehen meine Eltern beschlossen das ich meinen Opa so in Erinnerung behalten sollte wie er vor der Erkrankung war und nicht am Ende. Da kam es mir zum ersten mal in den Sinn aber ich redete nicht drüber ich wusste nicht ob es wirklich etwas war was ich auch verkraften konnte. aber dann in der 9 Klasse zum Schülerpraktikum schlug meine beste Freundin vor wir könnten das Praktikum doch im Krankenhaus machen und ja ich war Feuer und Flamme. Dieses Praktikum zeigte mir was ich wirklich wollte und so fing ich an für meinen Traum zu kämpfen. Und ich erinnerte mich an die Krankenschwestern die ich als mein Opa im Krankenhaus lag gesehen habe. Ich erinnere mich das ich mit einigen Vorstellungen in die Lehre und den Beruf ging. Ich bin absolut kein Prüfungsmensch  aber ich kämpfte mich durch. Ich machte auch die Weiterbildung zur Praxisanleiterin weil ich den Schülern zeigen möchte das es sich lohnt für diesen Beruf zu kämpfen. In letzter Zeit ist alles etwas schwerer geworden ich Arbeite 100% habe meinen kleinen Sohn, mein Hobby das lesen, die Idealvorstellung der Praxisanleiterin und dann kam noch Corona. Es ist schwer für mich wie erklärt man einem 2 jährigen das Mama ihn heute nicht in Bett bringen kann weil sie Spätdienst hat. Die vielen Überstunden das Einspringen was zum Alltag geworden ist, die schlecht besetzten Dienste darüber rede ich kaum in der Öffentlichkeit. Ich muss sagen ich habe mich dieses Jahr irgendwie während allem verloren. Aber als ich Franzis Buch gelesen habe ist mir wieder bewusst geworden warum ich das alles mache, warum ich liebe was ich tue und das ich mit meinen Problemen nicht alleine bin, dass es nicht nur mir so geht sondern allen Pflegekräften da draußen und das man einfach nicht den Mund halten darf. Ob mich das jetzt zu einer besseren Krankenschwester oder Mutter macht weiß ich nicht aber ich möchte für meinen Sohn ein Vorbild sein das es wichtig ist etwas zu machen für das man brennt und das tue ich für meinen Beruf. Auch wenn die äußeren Umstände eher hinderlich sind und wir von der Gesellschaft und Politik eher vergessen worden sind ist es doch ein sehr schöner Beruf. Aber nur wir können die Umstände gemeinsam ändern. Und ich Danke Franzi so sehr für das was sie für unsere Berufsguppe tut das sie mit ihrem Buch die Gesellschaft aufmerksam macht für diese Misstände das sie an die Öffentlichkeit geht und sagt das wir auch noch da sind. In diesem Buch beschreibt Franzi in den verschiedenen Lebensphasen wie wichtig die Pflege ist und unterstreicht das auch mit vielen Berichten von Personen die damit Berührungspunkte haben. Ich habe mich in so vielen Erzählungen wiedergefunden.Es ist super geschrieben, es war so spannend das ich mich kaum losreisen konnte und innerhalb von drei Tagen durch war. Dieses Buch hat mich so berührt beim lesen. Und mir bewusst gemacht das ich nicht allein bin und das wir zusammenhalten müssen von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.